Wir orientieren uns bei der Eingewöhnung am Berliner Eingewöhnungsmodell. Im Folgenden haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst, um Ihnen einen ersten Einblick in den Ablauf der Eingewöhnung ihres Kindes zu geben. Wir hoffen, Ihnen hiermit Ängste zu nehmen und mögliche Fragen schon im Vorwege klären zu können. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen jeder Zeit zur Verfügung .
Bitte planen Sie für die Eingewöhnung zwischen vier bis acht Wochen ein. Unter Umstän-den kann sich die Eingewöhnungszeit verlängern. Einige Kinder benötigen mehr Zeit, ande-re weniger. Auch äußerlich souverän und stabil wirkende Kinder sind in bestimmten Situa-tionen auf den Trost der Eltern/ Bezugspersonen angewiesen. Jedes Kind ist individuell und dementsprechend individuell verläuft auch die Eingewöhnung bei jedem Kind anders.
Bitte planen Sie ihren Urlaub so, dass Ihr Kind im Anschluss an die Eingewöhnung auch längere Zeit die Kindertageseinrichtung besuchen kann.
Im Fall einer Unterbrechung, zum Beispiel durch Krankheit, kann eventuell noch einmal eine kurze Eingewöhnung nötig sein.
Im Idealfall begleitet das Elternteil die Eingewöhnung, von dem sich das Kind leichter trennen kann. Dies ist aber kein muss und wird den Eltern/Bezugspersonen frei gestellt.
Bitte bringen Sie ihr Kind in den ersten Tagen immer zur gleichen Situation in die Kindertageseinrichtung. Ein Gefühl von Vertrautheit entwickelt sich so leichter.
Ablauf der Eingewöhnung
In der ersten Woche kommen Sie gemeinsam mit ihrem Kind für circa ein bis eineinhalb Stunden zu uns in die Kindertageseinrichtung. Die genauen Zeiten werden im Vorfeld mit dem*der Erzieher*in besprochen, der*die die Eingewöhnung des Kindes begleiten wird.
Lassen Sie Ihr Kind ein vertrautes Objekt wählen, das es in die Kindertageseinrichtung begleitet (Kuscheltiere oder ähnliches dienen als Übergangsobjekte und geben dem Kind Sicherheit).
Setzen Sie sich mit in den Gruppenraum und schauen Sie ihrem Kind beim Spielen zu. Rea-gieren Sie auf seine Blicke oder Kontaktaufnahmen. Bleiben Sie ansonsten eher passiv. Es ist wichtig, dass sich Ihr Kind die neue Umgebung selbst aneignet und allein Kontakt zu Kindern und Erzieher*innen aufnimmt.
Sucht Ihr Kind Körperkontakt zu Ihnen, so lassen Sie Ihr Kind bestimmen wie lange. Es wird von sich aus loslassen, wenn es sich wieder sicher fühlt.
Ergreifen Sie Gelegenheiten, im Beisein des Kindes im freundlichen Ton mit dem*der Erzieher*in zu sprechen. Das prägt die Vertrauensbasis Ihres Kindes und erleichtert den Kontakt.
Ab dem vierten Tag wird in Absprache mit dem*der Bezugserzieher*in ein erster Trennungsversuch stattfinden. Die Trennung wird fünf bis 15 Minuten andauern, um zu schauen, wie das Kind reagiert. Verabschiedungen finden statt, wenn das Kind in einer Spielsituation eingebunden ist und sollten freundlich, kurz und zügig erfolgen. Vermitteln Sie Ihrem Kind Zutrauen, um die Trennung gut zu bewältigen. Es ist völlig normal, dass ein Kind in dieser Phase weint und wütend wird. Wichtig ist für die pädagogischen Fachkräfte zu schauen, ob sich das Kind beruhigen lässt und auch ohne Ihre Anwesenheit wieder ins Spiel findet. Anhand der Reaktion wird die Zeitspanne der Trennung bestimmt. Dies wird von den pädagogischen Fachkräften eingeschätzt und mit Ihnen besprochen.
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Die Zeitspanne der Trennung wird von Tag zu Tag gesteigert, bis das Kind vollständige Sicherheit in der Gruppe erlangt.
Für alle Verabschiedungen sollte ein Abschiedsritual stattfinden, dass auch in Zukunft ein-gehalten werden sollte (zum Beispiel die Eltern raus „schubsen“, von Bezugsperson an Erzieher*in auf dem Arm übergeben werden…).
Die Bring- und Abholsituation sollte möglichst klar und zügig gestaltet werden. Abgesprochene Zeiten sollten unbedingt eingehalten werden, damit ihr Kind eine Verlässlichkeit erlebt.
Nach dem Wochenende werden keine neuen Schritte gewagt. Neue Etappen wie das Mittagessen oder der Mittagschlaf erfolgen grundsätzlich ab einem Dienstag. Montags wird die Trennungsdauer von dem vorherigen Freitag nicht überschritten.
Halten Sie sich während der Eingewöhnung bereit, um Ihr Kind gegebenenfalls abholen zu können, sollte ein Tag mal nicht so gut verlaufen.
Kinder, die sich gut eingelebt haben, benötigen ihre Eltern in der KiTa nicht mehr, wenn Sie:
Interesse am Spielen und an anderen Kindern zeigen
sich von den Fachkräften trösten lassen
Ein enger Austausch mit Ihnen als Bezugspersonen ist uns sehr wichtig und essentiell für die Eingewöhnung des Kindes. Sie sind der*die Expert*in für Ihr Kind. Wir verstehen unsere Arbeit als Erziehungspartnerschaft, die ein gewisses Vertrauen und gute Kommunikation voraussetzt.